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vom 11.12.2005

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Windhunde spielen anders … oder:
warum es aber auch für kleine Sloughis und ihre Besitzer schön und sinnvoll sein kann, eine gute (!) Hundeschule zu besuchen…

 

English version


 

Als wir begannen, uns für einen Windhund als Gefährten für unseren Rhodesian Ridgeback zu interessieren, besuchten wir natürlich auch einige entsprechende Veranstaltungen um die Hunde live zu erleben.

Es schien für uns dort so, als ob sich der ein oder andere „Windhundler“ doch noch recht gern auf der Platitude „einen Windhund kann man eben nicht erziehen“ ausruhen und diese Aktion lieber gar nicht erst auf sich nehmen würde... Wir begegneten später mit unserem damals bereits 5monatigen Sloughi dann auch noch einem Besitzer eines 9jährigen Sloughis, der im wahrsten Sinne Bauklötze staunte, dass unser Kleiner sich auf ein Sichtzeichen von mir einfach hinsetzte – „Unserer kann das bis heute nicht?!!“

Wenn man dann virtuell in Windhundeforen unterwegs ist, wird aber durchaus auch von Windhunden berichtet, die die Begleithundeprüfung bestanden haben, oder begeistert Hundesportarten wie etwa Agility betreiben. Auch wird – vor allem von Vertretern der jüngeren Generation – durchaus Erziehungsfragen und allem voran immer wieder das Thema „Ist Freilauf für einen Windhund möglich“ diskutiert.

Da wir aktive Mitglieder eines gemeinnützigen Hundevereins (Team Hund Mensch 2000 e.V.) sind, war es für uns zumindest gar keine Frage: natürlich würde Yuri – genau wie Samba 3 Jahre vor ihm – auch mit uns in die „Hundeschule“ gehen. Warum sollte es aber auch für alle anderen Neu-Windhundebesitzer ganz normal sein, mit ihren Welpen statt nur in den Rennverein zum „Atmosphäre schnuppern“ z.B. in eine „gemischte“ Welpenspielgruppe oder gar in eine Hundefreilaufzone in ihrer Stadt zu gehen? Sozialisierung heißt das „Zauberwort“. Ein Hund der von Welpenbeinen positiv an die verschiedenen Umweltreize, denen er im Lauf seines Lebens begegnen wird, herangeführt wird, wird spielerischer und leichter lernen, damit umzugehen. Autos, spielende Kinder, andere Hunde, Fahrräder, Restaurants, Jogger, Geräusche, alte Menschen mit Stock … es gibt sehr vieles, was für einen jungen Hund nicht automatisch „ganz normal“ sondern oft eher bedrohlich erscheint.

Wir leben aber mittlerweile in einer Umwelt, in der Hundehaltern ein stetig kühlerer Wind ins Gesicht weht und in der gegenüber hundlichem (Fehl-)verhalten das mit menschlichen Maßvorstellungen kollidiert, in zunehmendem Maße „Zero Tolerance“ gilt. Laut Hundefachautorin Gudrun Beckmann muß man „… heute davon ausgehen, dass von zehn Kindern höchstens zwei noch wissen, wie man mit einem Hund umgeht, dass aber mindestens drei eine massive Hunde-Phobie haben und mindestens eins eine gefährliche Hundehaar-Allergie.“ Es sollte also im Interesse eines jeden Hundebesitzers liegen, zusammen mit dem (gut sozialisierten und erzogenen) Hund ein positives Bild in der Öffentlichkeit abzugeben.

Auch jemand, der schon sein Leben lang Hunde hatte, kann in der Hundeschule noch einiges dazulernen, denn wer denkt, in der Hundeschule lernt nur der Hund etwas, der irrt gewaltig. Eigentlich lernen dort hauptsächlich die Besitzer! In einer guten Hundeschule wird auf das jeweilige Hund-Mensch-Team individuell eingegangen – bzw. der Halter bei der so wichtigen Sozialisierung des Hundes tatkräftig unterstützt. Die Trainer sollten nach neuesten verhaltenpsychologischen Erkenntnissen arbeiten und dem Hundebesitzer vor allem auch die Fremdsprache „Hündisch“ vermitteln, damit er lernt seinen Hund besser zu verstehen und mit ihm artgerecht zu kommunizieren. Es sollte in der Erziehung auch ausschließlich mit positiven Ausbildungsmethoden gearbeitet werden. Die Hunde lernen in der Gruppe (zu der auch ruhige erwachsene Hunde gehören sollten) durch den Kontakt und das freie Spiel mit Artgenossen wichtige „innerhundliche“ Verhaltenskodexe, die wir Menschen ihnen nur schwer oder gar nicht vermitteln können.

Ist so eine „normale“ Welpengruppe denn aber auch etwas für einen Sloughi? Wir hatten ja die Worte von Yuris Züchterin Liz im Ohr „Windhunde spielen anders…“ mittlerweile wissen wir, dass zumindest unser kleiner Sloughi das recht flexibel sieht und sehr gut unterscheiden kann zwischen seinen Spielpartnern: alles was „windig“ aussieht, mit dem wird um die Wette gerannt, dass die Grasklumpen fliegen und mit allem was „robuster“ gebaut ist, kann man super die eigenen Wrestlingkünste verfeinern, inklusive eleganten Schulterwürfen und was noch so dazugehört…

Bei seinem allerersten Besuch in der Welpengruppe (im Alter von knapp 11 Wochen) war Yuri allerdings erstmal etwa 10 Minuten lang echt geschockt: „Aaaaarrrrghhh, was wollen diese komischen Tiere da von mir? Das sind doch wohl nicht auch Hunde? Die sehen aber ganz anders aus und bewegen sich anders, die knurren und bellen und verfolgen mich – iiiiiiigitttt - Mama rette mich!“ Kurz darauf siegte aber dann doch die Neugier und es wurde wild getobt mit Jack Russell, Australian Shepherd & Co... Langhaarige Hunde, denen man wahlweise an den Ohren oder am wuscheligen Schwanz ziehen kann, sind dabei immer noch die Favoriten ;o)

Durch die vielen Hundekontakte, die Yuri bisher in der „Schule“ und auch in seiner „Freizeit“ knüpfen konnte, hat er ein sehr gutes Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber entwickelt. Er hat auch gelernt, dass kleine Hunde nicht etwa verkappte Häschen sind, die man toll jagen und überrennen kann. Er ist jetzt knapp 7 Monate alt und hört zumindest so zuverlässig auf einen speziellen Pfiff (bei dem es für das Kommen dann ein besonders tolles Leckerchen gibt), dass er in der Hundefreilaufzone und bei uns zuhause auf den Feldern täglich frei rennen und toben darf. Er läuft sehr gut an der Leine, kann „Sitz“ und „Platz“, weiß, dass er sich nach dem Ableinen erst noch durch einen kurzen Blickkontakt unserer Zustimmung vergewissern muss, bevor er losflitzen darf und liegt im Restaurant brav schlafend auf seiner Decke neben dem Tisch. Naja, die Pubertät wirft ihre Schatten bereits voraus, aber wir haben denke ich, ganz gut "vorgearbeitet“ … ;o)

Wenn man sich nun auf die Suche nach einer geeigneten Hundeschule macht, sollte man auf die oben schon genannten Punkte achten und in jedem Fall einfach erst mal bereits im Vorfeld, ganz entspannt ohne Hund, bei einer Trainingsstunde zusehen. Wenn laut, ungeduldig oder gar hart mit den Hunden umgegangen wird, kehrt man dem Ganzen besser gleich den Rücken. Gerade in den Welpengruppen ist es auch wichtig darauf zu achten, dass die Gruppen nicht zu groß sind (ca. 6 Hunde / Trainer) und die Hunde nicht einfach ohne Aufsicht alles unter sich „ausmachen“ können, sondern dass eine kompetente Betreuung von Hund und Halter stattfindet.

Hier ein O-Ton unserer Trainerin zu den mittlerweile im TV allgegenwärtigen Superfrauchen & Co.: „… da sind sicher auch ganz gute Tipps dabei … AAABER: für unsere Welpen- und Junghundeerziehung hier sind solche Sachen wie Klapperbüchse, Sprühhalsband etc. überhaupt nicht nötig und auch nicht geeignet!!!“

Zum Schluss noch zwei Links, die auf der Suche nach einer geeigneten Hundeschule sicher hilfreich sind:

www.animal-learn.de Externer Link

www.cumcane.de Externer Link

Auf beiden Seiten findet man das Kurs- & Seminarangebot des jeweiligen „Stammhauses“, aber auch bundesweite Links zu Trainern, die dort aus- oder weitergebildet wurden.

 

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