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vom 21.12.2002

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Früher - Heute

von Oliver Eberhardt english version  

Eine Tradition in unserer Jahresplanung nimmt das Windhundefestival in Donaueschingen ein - dort entstand z.B. auch die Idee zu Sloughi World.
Bekannte aus den entlegensten Teilen Deutschlands und dem benachbarten Ausland reisen an. Wir haben die kürzeste Anfahrt, also hatte ich eine Idee:
Wir holen ein original tunesisches Ziegenhaarzelt und bringen leckeres Essen mit. Gesagt - getan!

Ich fuhr zu Bekannten, um ihr Zelt auszuleihen. Die sahen mich verduzt an - ich stand mit meinem Kleinwagen

Foto: Stephan Eberhardt
Foto: Stephan Eberhardt

(Ford KA!) vor der Tür, in der festen Überzeugung "des passt scho!"
7x4m misst das Zelt, das kann ja nicht sooo groß sein - doch das war es - und außerdem noch viel schwerer...
Der Kofferraum war voll, also "passt doch!". Aber da lagen noch ca. 50 Holzäste von Minigröße bis Mannshoch! Die Rückfahrt erwies sich als alles andere als bequem, aber na ja.

Donaueschingen nahte, alles war organisiert, doch hoffentlich spielt das Wetter mit. Denn das Besondere ist die Eigenschaft des Ziegenhaarzeltes. Bei heißem Wetter "erweitern" sich die Fasern und verschaffen dadurch eine bessere Kühlung, bei feuchtem Wetter ziehen sie sich zusammen und schützen vor Nässe - aber dadurch wird das Zelt so schwer, dass man es nicht mehr tragen kann. In der Wüste stellt dies kein Problem dar, da lässt man es einfach stehen und von der anschließenden Sonne trocken. In unseren Breitengraden verhält sich das jedoch etwas anders.

Früh am ersten Ausstellungstag machte ich mich auf die Fahrt nach Donaueschingen und es kam wie es nicht hätte kommen sollen. Es regnete nicht, nein es goss aus Kübeln! Das kann ja heiter werden. Angekommen, sah man dass einige Pavillon-Zelte stark unter den Wassermassen litten, sie gaben der Last einfach nach.

Was nun? Aufbauen, klar. In 15min bauten wir (2 Personen) das Zelt auf - Rekordzeit. Der erste Versuch zu Hause dauerte fast eine Stunde.

Die Konstruktion des Zeltes ist einfach und durchdacht:
"Das südtunesische Zelt, Kheima genannt, besteht aus langen, schmalen Stoffbändern, die aus Ziegen- und Kamelhaar gewebt und zusammengenäht werden. Das Zeltdach wird über leichte Äste gespannt und mit Holzkeilen im Boden festgemacht. Man kann es schnell abreißen, einem Kamel auf den Rücken binden und es auch wieder in kürzester Zeit aufbauen. Die niedrige, rechteckige Behausung kann durch schöne Teppiche komfortabel gemacht werden." (J. Schramm, Seite 16)

Dort findet man das Zelt auch heute noch, wenn auch seltener als zu früheren Zeiten:
"In Gebieten mit geringen und unregelmäßigen Niederschlägen ist das Wanderhirtentum, der Viehzüchter-Nomadismus, die einzige Möglichkeit wirtschaftlicher Betätigung, wenn man von der Nutzung etwaiger Bodenschätze absieht. Die wenigen Gräser und Büsche sind schnell abgeweidet, und so müssen die Tiere in kurzer Zeit weiter Strecken zurücklegen. Da der Mensch den Tieren folgen muß, errichtet er sich eine leichte Behausung, ein leicht transportables Zelt oder eine Hütte aus lokalem Material." (ebd.)
Mehr dazu lesen sie in Ausgabe 6 von Sloughi World.

Und es passte (fast) alles, tolles Zelt, tolle Leute, aber von Entspannung bei mir kaum eine Spur. Immer wieder zogen dunkle Wolken auf, es nieselte aber nur. Abgelenkt durch Essen, Gassi gehen, quatschen vergaßen wir eines - ein Foto vom Zelt in Donaueschingen zu machen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Wiederholung der Zeltaktion.

Fotos: P.A. Kröhnert Fotos: P.A. Kröhnert
Fotos: P.A. Kröhnert Fotos: P.A. Kröhner

Aus: Josef Schramm, "Tunesien - Land zwischen Sand und Meer" Pannonia-Verlag Freilassing, 1965 Seite 16f.

 

 

   

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