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vom 26.5.2002

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Ein Sloughi in der Hundeschule - Bericht eines Hundehalters

von Hans G. Bauer

Das Schöne an deutschen Hundeschulen ist: es herrscht kein Mangel. Das Dumme an der ganzen Sache ist nur: Die Masse allein garantiert noch keine Qualität. Was sich Hundeschule schimpft, muss noch lange keine sein. Schade, möchte der lernfreudige Besitzer eines Junghundes an dieser Stelle gerne einwerfen. Schließlich erfreuen sich Hundeschulen zunehmender Beliebtheit. Wer investiert da schon gerne Freizeit und Euro in eine Veranstaltung, die sich möglicherweise als Abzocke entpuppt? Qualitätsstandards für Hundeschulen sucht man vergebens. Vergleichstests gibt es ebenso wenig wie schwarze Listen, auf denen sich alle mäßigen Veranstalter tummeln. Bleibt dem Hundefreund selbst nicht mehr als ein sorgfältiger Check des Angebots, das er zumindest auf die ihm wichtig erscheinenden Punkte genauestens überprüfen sollte.

Magistère Shari

Im Rahmen eines solchen Checks bin ich auf die Hundeschule von Ulrike Geng gestoßen. Ich habe mich im Spätsommer des vergangenen Jahres mit Frau Geng in Verbindung gesetzt, nachdem ich durch das Internet einen Hinweis auf die Schule erhalten hatte und mir in diesem Zusammenhang die Trainingsmethode dieser Schule als "windhundgeeignet" nachhaltig empfohlen worden war. Die Methode der Schule basiert auf dem Lernen "über, mit und vom Tier", bei der Schreien ebenso verpönt ist wie jedwede das Tier quälende Einwirkung. Parallel zu den praktischen Übungen mit dem Vierbeiner soll auch der Hundebesitzer Schritt für Schritt die entsprechenden theoretischen Grundlagen kennen und beherzigen lernen.

Ein solches artgerechtes Training erschien mir als Laien in der Haltung und Erziehung eines Hundes von Anfang an sympathisch. Als ich dann noch vernahm, dass Frau Geng bereits ausgiebig Erfahrungen mit Azawakhs sammeln konnte, bestätigte ich die vorläufige Anmeldung meiner Sloughia zu einem Grundkurs.

Bereits vor Eintreffen unseres Sloughiwelpen "Magistère Shari" Mitte November des vergangenen Jahres überhäufte ich Frau Geng mit allen möglichen Fragen eines zukünftigen Hundebesitzers. Frau Geng ließ sich hierdurch jedoch nicht nerven und gab stets bereitwillig, geduldig und, wie sich herausstellte, auch kompetent Auskunft. Nicht zuletzt deshalb stellte sich bei mir binnen kurzer Zeit das Gefühl ein, mit unserem neuen Familienmitglied in ihrer Schule gut aufgehoben zu sein. Das von mir noch vor Beginn des Trainings postulierte Ausbildungsziel, nämlich die Vermittlung eines allgemeinen Grundgehorsams, der u.a. unserem "Familienhund" auch im freien Gelände ein gefahrloses Laufen ohne Leine ermöglicht, wurde von Frau Geng ohne Einschränkung als erreichbar eingestuft.

Magistère Shari

Ende November fand ich mich mit Shari dann erstmals auf dem ca. 30 km vom westlichen Rand Münchens entfernt liegenden Trainingsgelände der Schule ein. In den darauf folgenden 16 Wochen absolvierte Shari in unregelmäßigen Abständen ca. zwölf Einzeltrainingseinheiten von jeweils unterschiedlicher Dauer. Das Training fand grundsätzlich im freien Gelände außerhalb des regulären Übungsplatzes statt. Unsere kleine Sloughia war jedes Mal mit Eifer bei der Sache und begriff nach Angaben der Trainerin die einzelnen Übungen nicht weniger schnell als "normale" Hunde.

Trotz manchmal widriger Umstände auf Grund des früh einsetzenden Winters gelang es Frau Geng, Shari unbedingt notwendige Kommandos so zu vermitteln, dass sie auch funktionieren. Insbesondere das Notkommando "Kehr um!" hat Shari bereits mehrmals in kritischen Situationen vor größerem Unheil bewahrt, um es gelinde auszudrücken. Ob das Kommando auch im Falle von am Waldrand stehenden Rehen zufrieden stellend befolgt wird, bleibt abzuwarten. Als kürzlich bei einem Spaziergang am Stadtrand von München unmittelbar vor mir ein Hase aus einem Gebüsch sprang, reagierte unserer kleine Sloughia mit einem Formel 1 würdigen Blitzstart. Ich war darüber so verdutzt, dass ein sofortiger Rückruf unterblieb . . . .

Magistère Shari

Für mich ist nach einem halben Jahr "Sloughi" offensichtlich, dass sich das von Frau Geng angewandte Erziehungsprinzip Geduld und Belohnung anstatt Drill und Zwang bei Shari bestens bewährt hat. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang jedoch, dass das eigene konsequente Verhalten für die Effizienz des Trainings letztendlich mitentscheidet, da Mensch und Hund als Team gemeinsam geschult werden.

Zur Zeit versuche ich mit Shari im Rahmen eines Gruppentrainings das bisher Gelernte zu festigen und zu vertiefen und hoffe dabei, dass die bisher äußerst positive Entwicklung bei Shari anhält.

 

 


 

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