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vom: 15.12.2001

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Nuri - der Weihnachtsheld

von Sybille Heinecke

Der Himmel hatte sein leuchtend blaues Festtagskleid angezogen und die Sonne lachte die ganze Welt an. Nuri wurde von einer ihrer Strahlen ganz sanft am linken Ohr gekitzelt. Gerade noch lief sie im Traum über weite Felder und stellte einem großen Schneehasen nach, der ihr in jedem Traum wieder begegnete. Sie schnaufte. Aber die Sonne gab nicht so schnell auf und kitzelte sie noch ein bisschen intensiver. Jetzt räkelte sich Nuri auf ihrem Bettchen und blinzelte in den jungen Tag hinein.

"Guten Morgen", rief die Sonne, "he du Schlafmütze, es ist bereits 6.30 Uhr und es gibt noch so viel zu erleben."
"Ach", seufzte Nuri, "wie Recht du hast! Jetzt werde ich mal zu meinem Frauchen gehen. Wenn ich mich nicht daran kümmere, dann liegt sie mit Sicherheit noch bis in die Puppen im Bett."

Nuri räkelte sich erneut, ihre wunderschönen braunen Augen blitzten und sie machte sich auf den Weg. Sie wanderte schnurstracks ins Schlafzimmer.
"Los Frauchen, aufwachen!!! Du kannst doch jetzt nicht mehr im Bett liegen, wo es draußen so viel zu erleben gibt und ich würde so gerne mit dir ein wenig durch die Gegend stromern."

Marion liebte Nuri sehr und verstand ihr Bedürfnis. Also, obwohl sie gerade erst ein paar Stunden geschlafen hatte, schlüpfte sie in ihren Jogginganzug zog sich ihre Schuhe an und wanderte mit Nuri los.
Es war wirklich ein prachtvoller Tag! Sie wanderten über die Felder, die Hasen hüpften und Nuri sprang und freute sich ihres Lebens.

"Ei, wie wunderbar das alles ist!"

Ja, da war eine Fährte und ja, da eine Katze und oh, dort flatterte ein Fasan hoch! Ach es war wunderschön und es war doch jammerschade, dass ihr Frauchen kein Hund war. Sie würde so gerne alles mit ihr teilen, aber das konnte auch ihr Frauchen nicht verstehen.
Und sie lief und lief und es war einfach ein Glück! Der Wind in ihren Ohren, die Düfte in ihrer Nase und die Sonne auf ihrem Fell.

Ein Reh sprang aus dem Busch.
Nuri sah es und war verzaubert. Wie wundervoll es lief. Sie musste mit ihm laufen. Und sie lief und lief und lief. In der Ferne hörte sie noch ihr Frauchen rufen: "Nuri, Nuri..." Aber dann hörte sie nichts mehr. Und sie lief und lief und lief.
Das Reh erhob sich auf einmal in die Lüfte und Nuri eilte ihm nach. Und sie flogen! Sie flogen über Berg und Tal. Ach was für ein Gefühl. Ein ganz neues Gefühl. Nuri konnte fliegen.
Sie war ein Windhund. Aber so hatte sie den Wind noch nie gespürt.

Marion stand unten, ungläubig die Szenerie beobachtend. Das konnte doch nicht sein, das konnte doch nicht ihr Sloughi sein.
Und das Reh, das war gar kein Reh. Ja, ganz eindeutig, es war ein Rentier. Nicht zu fassen. Und plötzlich erschien hinter einem dicken Baum ein großer Schlitten, mit Glöckchen. Und auf dem Schlitten saß der Weihnachtsmann und rief laut: "Hoh, hoh, hoh, ihr Rentiere. Holt Rudolph ein!

Sollte das denn wahr sein?
Es war zwar die Vorweihnachtszeit, aber wer hätte geglaubt, dass es das wirklich gab!

Rudolph, das Rentier, war nun wieder zurück auf die Erde geglitten und Nuri mit ihm. sie rief: "He du, warte doch auf mich. Ich möchte mit dir sprechen. Es gibt nur wenige Tiere, die so schnell sind wie du und ich. "
Rudolph blieb stehen, schaute sich um und sagte:" Was bist du denn für ein komisches Rentier, du hast ja gar keine Hörner?"
Nuri antwortete: "Ich bin gar kein Rentier, ich bin ein Windhund."
"Ein Windhund? Und wofür soll ein Windhund gut sein?"
"Nun ja, ich spiele, ich laufe, ich buddle, ach ja, dann habe ich noch einen Freund. Das ist ein dicker Berner Sennenhund....."
Rudolph fragte: "Machst du denn auch irgendwas Praktisches?"
Nuri sagte: "Na ja, ich fresse gerne."
"Fressen, fressen. Also ich, ich bin ein Rentier des Weihnachtsmannes. Ich ziehe den Schlitten und bringe überall auf der Welt den Kindern ihre
Weihnachtsgeschenke."
Nuri erwiderte: "Das finde ich ja ganz toll. Meinst du, ich könnte vielleicht auch......?"
"Unsinn", schimpfte Rudolph, "dafür bist du gar nicht prädestiniert. Du bist eben kein Rentier und nur Rentiere können das."
Nuri traurig: "Aber weißt du, ich würde auch gerne mal etwas Nützliches tun."

Rudolph schaute den kleinen Windhund an und spürte plötzlich einen Schmerz im linken Hinterbein. Und siehe da, er hatte sich beim Aufprall verletzt und sein Bein war dick angeschwollen.

"Ach Gott," seufzte Rudolph, "was mache ich jetzt bloß. Es werden doch, wie jedes Jahr, die Geschenke verteilt und es ist mittlerweile der 22. Dezember. Oooh je."

Da hörten die beiden plötzlich das laute Rufen des Weihnachtsmannes verbunden mit dem Klingeln Tausender kleiner Glöckchen. "Rudolph, wo steckst du?"
"Hier, Weihnachtsmann, hier im Gebüsch."
Nun hörte man große Schritte auf das Gebüsch zukommen und aus weiter Ferne hörte man: "Nuri, Nuri!"
Es war Marion, sie hatte ihren kleinen Windhund verloren und war ganz verzweifelt. Der Weihnachtsmann näherte sich den beiden.
"Oho, was bist du denn für ein komisches Rentier?"
"Ich bin kein Rentier, sondern ein Windhund. Ich kann laufen so schnell wie der Wind. Und ich würde für mein Leben gerne einmal mit dir um die Welt fliegen."

Der Weihnachtsmann kraulte seinen langen, weißen Bart und nickte. Da bemerkte er plötzlich den verletzten Rudolph.
Dieser jammerte: "Weihnachtsmann, ich glaube, ich habe mich bei meiner letzten Eskapade ein wenig übernommen und kann verletzt doch keinen Schlitten ziehen."
"Ach," rief die kleine Nuri aus, "kann ich nicht?" Das würde ich für mein Leben gerne tun!"
"Ein Windhund vor dem Weihnachtsmannschlitten??? Aber alleine schaffen wir es nicht. Und die Kinder würden ihre Geschenke nicht bekommen. Eine
Katastrophe!"
Nuri rief: "Och, versuch es doch mit mir, Weihnachtsmann. Ich werde mein Bestes tun."
"Gut, Rudolph geht zurück in den Stall und der Windhund kommt vorne an deine Stelle."

Und so begab es sich, dass zum ersten Mal, zum aller ersten Mal in aller Zeit, ein kleiner Windhund das Gespann des Weihnachtsmannes anführte. sie
flogen los, Nuri vorne weg.

Als diese ihr Frauchen suchend auf der Erde sah, rief sie: " Bitte, mach dir keine Sorgen, ich mache mit dem Weihnachtsmann alle Kinder glücklich und dann komme ich wieder nach Hause. Am 24. bin ich wieder daheim!"

Und so geschah es, als am 24. Dezember die Lichter am Weihnachtsbaum brannten, klingelte es an der Türe. Davor stand der Weihnachtsmann und neben ihm ein überglückliches Windhundmädchen. Ihre Augen leuchteten und es sprudelte nur so aus ihr heraus: "Frauchen, wenn du wüsstest wie schön es war. Ich habe die ganze Welt gesehen! Palmen, Kamele, Zebras und noch viel, viel mehr."

Marion nahm ihren kleinen Windhund in den Arm und war glücklich sie wieder zu haben.

"Und ich habe einen Riesenhunger!"

Der Weihnachtsmann sprach: "Und ihr Weihnachtsfresschen hat sie sich verdient. Denn wäre Nuri nicht gewesen, hätte kein Kind auf der Welt sein Geschenk bekommen. Nuri ist ein Held.
Unser Weihnachtsheld!"

 

 

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