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GeschichtenSo kam der Sloughi an den Rhein
Eine jüngst im antiken Mogontiacum ( Mainz ) entdeckte Tempelanlage aus
römischer Zeit ist durch Inschriften und Befunde den orientalischen Göttinnen
Isis und Magna Mater zuzuweisen.
( 1 ) Die rot engobierte Lampe zeigt den im Sprung befindlichen Sloughi,
wie er in kraftvollen Sätzen hinter seiner Beute herjagt. Gut ist die
leicht abwärts gebogene Nase zu erkennen, die auch noch im heutigen Standard
beschrieben wird. Das breite, verzierte Halsband schützt den langen Hals.
Die Rute wirkt verkürzt, biegt sich jedoch (auch heute noch standardmäßig
fixiert) in den Bildhintergrund.
( 2 ) Eine Gefäßscherbe ( Terra Sigillata) zeigt zwei Hunde hinter einem Hasen. Oberflächlich betrachtet scheint die Gestaltung von Hase und Hunden ähnlich ausgeführt . Wer genau beobachtet, erkennt jedoch kürzere Ohren und längere Lenden ,die die Tiere unterscheidet.
( 3 ) Ein im Museum Alzey gezeigtes Bronzefragment steht leider nur als Zeichnung zur Verfügung - faszinierend, wie der Künstler den Moment festgehalten hat, in dem der Sloughi den Hasen erreicht. Coursingerfahrene Zeitgenossen wissen es - der Hund biegt seinen Schwanz zum Bremsen abwärts ! Vielleicht war der Künstler ein engagierter Jäger und hat eigene Beobachtungen in seinem Werk umgesetzt. Gleichzeitig hat er so den dünn ausgearbeiteten Hundeschwanz stabil am hinteren Rahmenwerk des Objektes verankert. Sie dürften sie sich hier wohl gefühlt haben, die Bewohner der antiken Provinz Arabia, die an nördliche Reichsgrenzen versetzt waren. Sie konnten in sonniger Landschaft mit den von ihnen geachteten Sloughis jagen und militärischen Übungen mit ihren Pferden in den Mainzer Sanden absolvieren, jenen uralten Ablagerungen vergangener Meeresgestade. Fast 2000 Jahre später entstand nach dem 1.Weltkrieg mit dem Einzug französischer Kolonialtruppen aus Marokko, Algerien und dem Senegal für die hiesige Bevölkerung ein ähnlich fremdländischer Eindruck. Eine arabische Gesandtschaft des Kalifen von Cordoba, die im 10.Jhd.Kaiser
Otto I besuchte , bereiste auch Mainz. Ibrahim Ibn Yaqub at Tartuchi ,
ein Angehöriger dieser Gesandtschaft berichtete zwar aus Mainz über das
Vorkommen von Gewürzen aus dem fernsten Morgenland, über Jagden mit dem
Sloughi findet sich leider kein Kommentar in seinen Aufzeichnungen. Erst in der Neuzeit können wieder Belege vom Sloughi in Mainz erbracht werden:
(4) im Wappen derer von Waldbott-Ostein sind zwei dieser knochigen Ausdauerjäger dargestellt. ( Ende 18.Jhd.)
(5) Eine zeitlich ähnlich zu datierende Schüssel mit Schlickerbemalung zeigt im Spiegel ein rotsandfarbenes Rasseexemplar in eindeutiger Haltung - eine deftige Darstellung! Heute kann man sie gelegentlich noch sehen, die Nachfahren der Sloughis,
die einst mit den arabischen Beduinen an den Rhein kamen. Wie ihre antiken
Vorfahren sind sie hier gerne zu Hause, in der rheinhessischen Reben-
und Rübenwüste, wenn ihnen auch die Jagd auf den Hasen verwehrt ist. Sie
nehmen als Ersatz die ihnen angebotenen Möglichkeiten der Bahn oder des
Coursings an - und sind glücklich!
(6) 2 Sloughihündinnen des 20.Jhds. in sand mit schwarzem Mantel und rotsand vor der klassizistischen Skulptur der Diana im Schlosspark zu Schwetzingen. Ja, so könnte die Geschichte verlaufen sein -" ex oriente ad rhenum" -. Sie ist allen wahren Sloughiliebhabern gewidmet, die ihr Herz an diese von arabischer, berberischer und mediterraner Kultur geprägten Rasse verloren haben und ihr weiter treu bleiben. Copyright Cornelia Riedel , 2001 Alle Rechte ,auch auszugsweise Veröffentlichung, sind den Autoren vorbehalten.
Copyright Fotos: Foto 1 - Copyright LfD /Archäologische Denkmalpflege - Mainz Gabriele Ziethen, Ex Oriente ad Rhenum-Orientalen im römischen Mainz.
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